Vom ersten Bleistiftstrich bis zur letzten Ölung -
große Klappe, viel dahinter

Am 20. März 2025 wurde das Foyer des BKG wieder zum Podium für die Tischler-Mittelstufe. Acht Schüler:innen präsentierten ihre Hängemöbel vor Publikum, bestehend aus Ausbilder:innen, interessierten Schüler:innen und der Schulleitung, die sich dieses Even nicht entgehen ließen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Schulleiter Herrn Pleines und einführende Worte ins Projekt durch Herrn Reher, stimmte die ATI mit einem Projektvideo untermalt mit dem Lied „Ich und mein Holz“ auf die Veranstaltung ein.



Es folgten sieben souveräne Präsentationen und sogar eine Aufzeichnung mit Livezuschaltung aus Australien, wo Niklas Tkaczik aktuell ein Praktikum absolviert.




Als Preise gab es Praktisches für den Berufsalltag, die erneut von der Firma DICTUM gesponsert wurden:
- Platz: ein Premium Handhobel,
- Platz: ein Japansägen Set,
- Platz: eine Streichmaß

Michelle Kucharski, Auszubildende bei „Görg“ hat ein Möbelstück mit einem Gehrungsschnitt gefertigt, der eine klare optische Trennung zwischen den einzelnen Komponenten schafft. Ein herausnehmbarer Einlegeboden erhöht die Flexibilität des Möbelstücks. Zudem verwendete sie ein Tip-on-System für den Schubkasten, welches ein sanftes Öffnen ohne sichtbare Griffe ermöglicht. Zur Pflege des Holzes nutzte sie Olivenöl, um die Oberfläche zu schützen und zu erhalten.


Jan Paul Wilczoch setzte auf Eichenfurnier , das mit einem Push-to-Open-Mechanismus ausgestattet ist, der das Öffnen der Türen durch einen einfachen Druck ermöglicht. Zusätzlich hat er Ahornfurnier und Räuchereiche kombiniert, um ein ansprechendes Design zu schaffen. Als passionierter Schachspieler integrierte er ein magnetisches Schachfeld im Innern seines Möbels, die Figuren dafür durfte er maschinell mit der Fräse in der Schule fertigen, alles andere ist echte Handarbeit. Klasse!


Jonas Minavis Motto lautete wohl „In vino vertitas“, denn er hatte ein Weinregal gestaltet, das sowohl funktional als auch ein echter Eyecatcher ist. Das Regal findet seinen Platz künftig im Wohnzimmer. Es besteht aus rustikaler Eiche und verfügt über eine Klappe mit einem Öffnungsbegrenzer, in der Utensilien wie Korkenzieher aufbewahrt werden können. Den Boden des Schubkastens ziert eine Intarsie in Form eines Weinglases. Die Verarbeitung der Eichenbohle stellte eine Herausforderung dar, die er jedoch erfolgreich gemeistert hat.



Saskia Kesper, Auszubildende bei der Firma „Raumanzug“, setzte auf die Acht – ein Hängeböbel in Form eines Oktagons, mit einer Öffnung nach unten , um sicherzustellen, dass die Scharniere die Tür halten. Diese durchdachte Konstruktion zeigt ihr Verständnis für funktionales Design und die Herausforderungen, die mit der Stabilität von Türen verbunden sind.


Andreas Emil, ebenfalls bei der Firma „Raumanzug“, hat sich von der japanischen Kultur inspierien lassen und hat sein Möbel „Shogi“ getauft, das mit Japanpapier verziert ist. Während des Fertigungsprozesses hat er viel gelernt, insbesondere über die Techniken und Traditionen, die mit der Herstellung von Japanpapier verbunden sind, denn es musste präzise gespannt werden, um einen halbtransparenten Look zu erzeugen.


Delia Maria Kaiser entwarf ein Möbel für ihre Küche: einen Gewürzschrank aus Eiche, der eine besondere Nut aufweist, um zu verhindern, dass die Gewürze herauskippen. Diese durchdachte Funktionalität macht den Schrank nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch ansprechend.


Henrik Rohlf, Auszubildender bei „Baumeister“, hat ein Möbelstück aus massiver Eiche mit einer Intarsie in Form eines Sterns gestaltet, das sich über eine Klappe nach unten öffnen lässt. Diese kunstvolle Technik verleiht dem Möbelstück nicht nur eine besondere Note, sondern zeigt auch sein handwerkliches Geschick und seine Liebe zum Detail.


Niklas Tkaczik war live aus Australien zugeschaltet und hat seine Präsentation als Videoaufzeichnung im Vorfeld erstellt. Sein Möbelstück zeichnet sich dadurch aus, dass es keine Griffe hat; stattdessen verwendet er eine Ausklinkung, um das Öffnen zu erleichtern. Diese innovative Lösung trägt zur modernen Ästhetik des Möbelstücks bei und zeigt seine kreative Herangehensweise an das Design. Die Intarsie verbirgt sich in im Innern des Schubkastens und ist eine Hommage ans Projekt selbst, es zeigt Hexagons in schwarz und weiß sowie das Jahr der Fertigung „2025“.



Nach den kurzweiligen Präsentationen ging es an die Prämierung der besten Stücke. Hier entschied nicht nur der Geschmack, sondern vor allem die handwerkliche Genauigkeit und eine überzeugende Projektmappe. Mit seinem Weinregal sicherte sich Jonas Minavi den dritten Platz und ein Streichmaß der Firma Dictum, die auch in diesem Jahr wieder als Sponsor die großartigen Preise gestiftet hat, vielen Dank!




Über ein Japansägenset und den zweiten Platz durfte sich Saskia Kesper mit ihrem Octagon freuen. Das Siegerstück lieferte Niklas Tkaczik. Herr Reher, der den Preis für Niklas stellvertretend entgegennahm, schwärmte von Niklas‘ toller Arbeit ebenso wie vom ersten Preis, einem Handhobel der Superklasse: „Weiter so und bitte nochmal so oder noch besser beim Gesellenstück wiederholen.“


Herzlichen Glückwunsch an den Sieger und die Platzierten, aber natürlich auch an Euch alle, liebe ATI2, für Eure Leistung, Eure Kreativität, Euren Einsatz (auch mit halb zersägtem Daumen) und Eurer Engagement. Ebenfalls ein riesen Dankeschön an Herrn Seeber, Herrn Brinkmann und Herrn Nachtigal, die tatkräftig mit Ihrem Know-How unterstützt haben.

